Inhalt
- 1 Seit wann lebst du mit einem Magenbypass?
- 2 Wieso ist Vitamin B12 jetzt ein Problem?
- 3 Kannst du später wieder aufhören, Vitamin B12 zu nehmen?
- 4 Hast du Vitamin B12 bereits vor der Operation genommen?
- 5 Welche verschiedenen Magenbypass-Möglichkeiten gibt es?
- 6 Ist Vitamin B12 immer ein Problem?
- 7 Wie kam es zum Blog „Leben mit dem Magenbypass“?
- 8 Möchtest du noch weiter abnehmen?
- 9 Wieso hast du dich für eine bariatrische Operation entschieden?
- 10 Wie hast du es geschafft, deine Ernährung auf den Schlauchmagen abzustimmen?
- 11 Eine radikale Ernährungsumstellung vorzunehmen ist sicher schwierig?
- 12 Was isst du jetzt nach der Operation am liebsten?
- 13 Welche besonderen Ernährungsregeln beachtest du?
- 14 Welche Botschaft würdest du Betroffenen mit auf den Weg geben?
- 15 Wo kann man sich rund um bariatrische Operationen informieren?
- 16 Leserfragen Vitamin B12 nach Magenbypass
- 17 Vitamin-B12-Newsletter
- 18 Sharing ist Caring!
Julia berichtet auf ihrem Blog julias-magenbypass.de über ihr Leben vor, mit und nach dem Magenbypass. Die Kielerin schwebt in ständiger Gefahr, einen Vitamin-B12-Mangel zu bekommen. Mit allen gesundheitlichen Folgen. Im Interview erzählt Julia warum und verrät, wie sie Vitamin-B12-Mangel gezielt vorbeugt.
Seit wann lebst du mit einem Magenbypass?
„Ich habe erst den Schlauchmagen seit Februar 2020. Später wird dann noch der Magenbypass kommen, wenn diese Operation bei mir möglich ist. Bei mir war es durch meine Nieren und das Herz sehr schwer wegen der Narkose.“
Wieso ist Vitamin B12 jetzt ein Problem?
„Ich kann kaum essen und damit den Vitamin-B12-Bedarf nicht mehr über die Nahrung decken. So bekomme ich alle 3 Monate eine Spritze deswegen. Das ist bei diesen Operationen fast immer so. Es wird aber auch anhand von Blutuntersuchungen überwacht ob ein Vitamin-B12-Mangel vorhanden ist.“
Kannst du später wieder aufhören, Vitamin B12 zu nehmen?
„Eigentlich nicht, weil das mit dem Magen endgültig ist. Man kann nie mehr den Bedarf allein decken. Das ist aber auch mit anderen Vitaminen und dem Eiweiß so.“
Hast du Vitamin B12 bereits vor der Operation genommen?
„Ja 1 Monat vorher schon, weil ich immer müde und schlapp war und Schlafstörungen hatte. Da wurden mir Tabletten im Krankenhaus gegeben.“
Welche verschiedenen Magenbypass-Möglichkeiten gibt es?
„Es gibt 3 Möglichkeiten. Der Magenbypass, der Schlauchmagen und der Loop-Schlauchmagen mit Kürzung vom Darm. Welche nachher passt können einen die Ärzte dann beantworten.“
Ist Vitamin B12 immer ein Problem?
„Ja man kann es dann nicht mehr allein decken mit der Nahrung. Es gibt Ausnahmen oder welche die keine Spritzen möchten. Aber beim Arzt sieht man ob ein Mangel da ist oder anhand von Symptomen kann man ein Blutbild machen.“
Wie kam es zum Blog „Leben mit dem Magenbypass“?
„Ich habe irgendwann als es klar wurde, dass ich einen Schlauchmagen oder Magenbypass bekomme, gedacht, ich kann auch darüberschreiben. Es ist schlimm, wenn jemand einen verurteilt wegen dem Gewicht, ohne die Hintergründe zu kennen. So finge ich an drüber zu schreiben und meinen Blog zu erstellen.“
Möchtest du noch weiter abnehmen?
„Mein Wunschgewicht ist 65 kg und ich möchte noch weiter abnehmen bin da noch an Anfang.“
Wieso hast du dich für eine bariatrische Operation entschieden?
„Ich habe viele Jahre versucht normal abzunehmen aber durch mein Gewicht habe ich viele Begleiterkrankungen bekommen. Leider auch mit dem Herzen und die Nieren, dann Diabetes und durch den Frust und Sorgen auch keine Kraft mehr gehabt. Mein Ex-Mann hat mich in diese Situation gebracht mit dem Gewicht und so gab es nur noch diesen Weg damit ich älter werde. Ist auch für das weitere Leben sehr wichtig gewesen.“
Wie hast du es geschafft, deine Ernährung auf den Schlauchmagen abzustimmen?
„Ich war vor der OP schon 7 Wochen im Krankenhaus und bin da auf eine besondere Diät gesetzt worden damit die Leber kleiner wird. So konnte ich schon Vieles ändern und mich von den Süßen trennen. Sonst durch das Lesen und Planen, von anderen Gerichten konnte ich mich gut umstellen. Aber die schlimmste Umstellung kommt nach der Operation, wenn man nichts essen darf, sondern nur Suppe zu sich nehmen darf. Aber der Wille war da und so ging das dann ohne Probleme mit dem Umstellen.“
Eine radikale Ernährungsumstellung vorzunehmen ist sicher schwierig?
„Ja einfach ist das nicht, aber leichter, wenn man weiß das es irgendwann wieder ein besseres Leben wird. Der Weg ist schwer, aber ich komme gut mit allem zurecht und das andere Essen schmeckt mir sehr gut. Der Geschmack ist durch die Operation anders und es ist, als wenn man Reset gedrückt hat. Schokolade ist mir jetzt ein Graus. Man hat dann ein anderes Gefühl, früher habe ich Tee mit Süßstoff getrunken und heute geht es nur noch ohne weil es sonst zu süß wird. Süßes geht gar nicht mehr.“
Was isst du jetzt nach der Operation am liebsten?
„Am liebsten zum Frühstück und Abendessen eine kleine Scheibe Dinkel-Quark Brot mit Käse und Tomate. Mittags mal einen Salat oder was mit Gemüse und Feta, Reis. Aber mal auch nur Obst. Zwischendurch mal ein Joghurt oder Protein Pudding, Obst und Gemüse oder mal ein Protein Eis. Ab und zu mal Nüsse oder auch ein Frucht Quetchi ohne Zucker für zwischendurch. Und sehr wichtig mindestens 1,5 l Trinken.“
Welche besonderen Ernährungsregeln beachtest du?
„Es darf am besten kein Fertig-Produkt geben, kein Zucker und keine Cola usw. mehr.
Aber auch das ich 30 Minuten vor und nach dem Essen nichts Trinken darf. 30 Minuten Zeit nehmen und sofort aufhören, wenn ich ein Druck spüre. Das ist nach ca., 1 Toastbrot. Der Magen kann nur noch 120 Milliliter fassen. Also Essen und Trinken nie zusammen – und wenn man trinkt gehen nur 2-3 Schlucke.“
Welche Botschaft würdest du Betroffenen mit auf den Weg geben?
Niemand muss sich schämen, denn es gibt immer einen Grund dafür. Aber man kann sich Hilfe suchen in einem Adipositas-Zentrum und sich da auch beraten lassen. Es ist ein harter Weg zur Operation aber nicht unmöglich. Man ist nie allein, das Adipositas Zentrum ist immer Ansprechpartner und auch die Ernährungsberatung, die man bekommt, ist immer erreichbar und begleitet einen vor und nach der Operation.“
Wo kann man sich rund um bariatrische Operationen informieren?
„Es gibt das Adipositas Zentrum das einen berät und Möglichkeiten aufzählt. Die kennen auch die Selbsthilfegruppen, mit denen man sich treffen kann. Ich bin aber auch in Gruppen auf Facebook über die ich mit Leuten drüber reden kann und mich austauschen kann. Ich habe noch Kontakt zu anderen und eine habe ich über das Krankenhaus kennengelernt und wir schreiben oft miteinander. Man sollte sich mit anderen austauschen, das kann Fragen und Sorgen beantworten und auch die Angst nehmen. Würde die Gruppen empfehlen, da kann man auch nach einen Adipositas Zentrum fragen und was man Essen kann.“
Liebe Julia,
vielen Dank für das interessante und ausführliche Interview. Ich habe mich sehr darüber gefreut.
Deine
Bettina
Leserfragen Vitamin B12 nach Magenbypass
Mit einem Schlauchmagen leben.
Hättest du gedacht, wie groß die Herausforderungen sind?
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Foto: Julia Sen/julias-magenbypass.de
Liebe Bettina, liebe Julia,
was für ein spannendes Interview! Ich hab einiges dazu gelesen, mich aber noch nie richtig damit auseinandergesetzt (sehe das für mich nicht als die richtige Lösung). Es ist wirklich wahnsinnig spannend, dass der Magen nur noch ca. 120 mL schafft, da ist ja nicht mal mehr ein normales Glas Wasser drin.
Gibt es denn auch Produkte, die du nicht mehr zu dir nehmen darfst, Julia?
Alles Liebe auf deinem Weg!
Michelle