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In den Augen von Landwirten und Gärtnern ist die gemeine Quecke (Elymus repens) ein Unkraut: Quecken verdrängen Nutzpflanzen, die weitverzweigten Wurzeln wickeln sich bei der Feldbearbeitung um Pflugschar und Eggen-Zinken – und werden am besten gleich ordentlich bekämpft, mechanisch oder mit Unkrautvernichtungsmitteln (Herbiziden). Aus naturheilkundlicher und aus ernährungswissenschaftlicher Sicht sind Quecken aber keineswegs Unkraut, sondern Heilpflanzen und wertvolle Vitamin-B12-Lieferanten.
Quecke: Botanik, Vorkommen und Bezeichnungen
Der Name Quecke leitet sich vom Althochdeutschen queck ab und bedeutet quicklebendig, kräftig und bewegungsfreudig. Die Quecke gehört zur Familie der Süßgräser. Sie wächst weltweit als Pionierpflanze auf allen Böden, du findest sie an Hecken, Weg- und Waldrändern und Äckern. Die Pflanze wird 0,2 – 1,5 m hoch und verbreitet sich sowohl über ihre Samen als auch über unterirdische Kriechtriebe. Oberirdisch hat die Quecke einen glatten, schlanken Stängel (Sproßachse), grasähnliche Blätter, Ähre und Blüten. Unterirdisch befinden sich die Wurzeln der Quecke und der weitverzweigte Wurzelstock, der eigentlich eine Sprossachse ist. Die Blütezeit der Quecke ist im Hochsommer (Juni – Juli).
Die Quecke trug früher den Gattungsnamen Agropyron repens (griech.: Ackerfeuer). Dieser Name ist doppeldeutig. Einmal weist er darauf hin, dass das Kraut sich rasch verbreitet. Zum anderen ist die Quecke zäh: Sie widersteht sogar einem oberirdischen Feuer. Die Wurzeln treiben zeitnah nach einem Brand wieder aus und bald wächst das verschwunden geglaubte Unkraut in alter Frische.
Sonstige Bezeichnungen für die Quecke sind auch:
- Ackergras,
- Knotengras,
- Kriechweizen,
- Schnürgras,
- Hundegras
Die Bedeutung der Quecke in der Ernährung des Menschen
Quecken oder die unterirdischen Teile der Quecke, fanden früher vielfältige Verwendung in der Ernährung des Menschen – es waren Lebensmittel. So wurde der Queckenwurzelstock zum Bier brauen verwendet, er diente als Kaffee-Ersatz, wurde außerdem zu Sirup verarbeitet. Gemahlen verwendeten unsere Vorfahren Queckenwurzeln als Zusatz für Backwaren – in Russland auch heute noch. In Japan gelten sie als Delikatesse zum Salat, zu Gemüse- und Fleischgerichten.
Die Bedeutung der Quecke als Heilkraut
Naturheilkundige setzten den Wurzelstock und den Saft der gemeinen Quecke innerlich und äußerlich ein.
Innerlich wurde das Apothekergras (Radix graminis) bei
- Erschöpfungszuständen,
- Atemwegserkrankungen,
- Magenproblemen,
- Erkrankungen der Harnwege,
- Nierenkrankheiten,
- Darmproblematiken (u.a. Wurmbefall),
- Krankheiten von Leber und der Milz
angewendet.
Äußerlich bei
- Wundheilungsstörungen,
- Zahn- und Zahnfleischproblemen und für
- Ohrspülungen.
Maßgebend für den Einsatz der Quecke in der Naturheilkunde ist die Arbeit Apothekers Jakob Diether aus Bergzabern. Der Naturforscher wirkte im 16. Jahrhundert und nannte sich auch Jacobus Theodorus Tabernaemontanus.
Als Leibarzt des Kurfürsten zu Heidelberg war er ein bedeutender Experte der Pharmakobotanik. Im Garten zu Weißenburg zogen er und sein Freund William Turner Tausende von phytotherapeutisch verwendbaren Pflanzen. Im „Neuen vollkommenen Kräuter-Buch“ beschrieb Jakob Diether ~ 3.000 Pflanzen und ihre Verwendung in der Heilkunde. Er ließ sowohl schriftliche Überlieferungen aus der Antike, empirisches Wissen und eigene Erfahrungen als Arzt einfließen.
Jakob Diethers Empfehlungen zum Einsatz der Quecke in der Heilkunde setzten sich durch. Heute gibt die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA, European Medicines Agency) als traditionelle Anwendungsgebiete des Queckenwurzelstocks die Erhöhung der Urinmenge und Durchspülung zur Behandlung leichter Harnwegsbeschwerden an.
Die Inhaltsstoffe der Quecke
Die wertgebenden Inhaltsstoffe der Quecke sind:
- Kohlenhydrate (Monosaccharide, Zuckeralkohole und Polysaccharide)
- Eiweiß
- Ätherische Öle (antioxidativ, immunstimulierend)
- Flavonoide (u.a. antimikrobiell, antioxidativ, antiallergisch, anticancerogen)
- Steroide (Östrogen, Androstenon, Progesteron und Androgene in Spuren)
- Saponine (wirken gegen Pilze und Mikroorganismen)
- Mineralien (Eisen, Zink, Silicium)
- Agropyren (hat antibiotische Eigenschaften)
- Vitamin B12 [in der europäischen Queckenvarietät Sidea – Quecke]
Die Hauptbestandteile der Quecke sind Kohlenhydrate und Eiweiß.
Die urgesunde Quecke
Von all dem wusste der Apotheker Jakob Diether nichts. Aber die Quecke verkörpert Schnelligkeit und Lebenskraft (Vitalität). Unter dem Aspekt des Lebendig-Beweglichen setzte der Heilkundige die Pflanze daher vor allem bei Abflussstörungen ein. Wichtig war ihm, dass die Quecke in Deutschland heimisch ist, sonst hätte er sie abgelehnt: „Die Quecke kommt in der Luft und in der Erde vor, in der wir geboren und erzogen sind. Wir können die Quecke anbauen und sie wächst frei in unserer Natur. Heilpflanzen aus Fernost und Amerika bringen dagegen mehr Schaden als Nutzen für die heimische Bevölkerung.“
Ein Retter in der Not
Die Quecke ist eine enorm überlebensfähige Pflanze, die zu Unrecht als Unkraut verschrien ist. Noch wenig bekannt ist, dass das Süßgras ein Retter in der Not ist. Die Quecke sicherte während Hungersnot-Zeiten im 19. Und 20. Jahrhundert das Überleben vieler Menschen, indem Wurzel und Wurzelstock zu Mehl vermahlen und dann daraus Brot gebacken wurde:
Quecke: Produkte kaufen
Wird die Quecke unter den richtigen Bedingungen angebaut, also auf natürlichen biologischen Böden, liefern die Wurzeln und der Wurzelstock bioaktives pflanzliches Vitamin B12: 92,5 μg pro 100 g. Vergleichbar viel Vitamin B12 enthält unter den tierischen Lebensmitteln nur Rinderleber. Dabei wird das Vitamin B12 in der Queckenwurzel und im Wurzelstock nicht von der Pflanze selbst gebildet, es gelangt durch symbiotische Lebensweise mit Bakterien dorthin.
Das Vitamin B12 in der Quecke lässt sich für die Ernährung des Menschen nutzen. Seit Jahren bewährt sich Queckenwurzelpulver zum Beispiel im Vitamin-B12-Supplement Sidea® für Veganer und für Personen, die einem ernährungsbedingten Mangel begegnen wollen:
Im Handel sind außerdem Queckenwurzelpulver und Tee, daher können wir von der Quecke und ihrer Gesundheitswirkung profitieren. Bitte mache aber nicht den Fehler und nimm an, dass du mit diesen Produkten deinen Vitamin-B12-Bedarf decken kannst: Das geht nur mit Sidea®. Die Anbaubedingungen sind entscheidend sowie der Nachweis des Vorliegens von Vitamin B12 durch ein anerkanntes Labor.
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Foto: NsdPower/Shutterstock.co
Literatur:
Dr. Pandalis GmbH & Co. KG Sidea B12. Elymus repens L. (2019); Prof. Keil, Medizin-Historische Ausarbeitung über die Quecke
Dieser Beitrag wurde zuletzt geändert am Oktober 6, 2020 11:16 am
Die Quecke eines meiner liebsten Heilkräuter. Sie ist aus der Phytotherapie nicht mehr wegzudenken und leistet bei Erkrankungen der der Harnwege unschlagbare Dienste.
Alles Liebe
Annette