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Die Gene oder Erbanlagen bilden die Bauanleitung für bestimmte Stoffe im Körper aller Lebewesen. Gentechnik ist ein Zweig der Biowissenschaften, der sich seit der Entwicklung der ersten gentechnischen Methoden im Jahre 1973 etablierte. Und sich zu einer Zukunftstechnologie entwickelte, die auch die Vitamin-B12-Welt berührt: Tierische und angereicherte Lebensmittel sowie Nahrungsergänzungen. Hier erfährst du mehr über die Hintergründe, Einsatzgebiete und über die möglichen Risiken der Gentechnik.

Gentechnik – was ist das?

Gentechniker beschäftigen sich damit, das Erbgut eines Organismus so zu verändern, dass er neue Eigenschaften erhält. Erbinformationen können sogar über Artgrenzen hinweg übertragen werden. So zum Beispiel von Tieren auf Pflanzen oder von Bakterien auf Pflanzen. Gentechnik wird nicht nur in der Medizin, sondern auch bei der Lebensmittelherstellung verwendet. Anwendungsfelder im Lebensmittelbereich sind die Tier- und Pflanzenzucht ebenso wie die außerlandwirtschaftliche Nahrungsmittelproduktion. Ziel des Einsatzes ist, kostengünstig mehr zu produzieren und höhere Gewinne zu erzielen. Aber auch, das Welthungerproblem zu überwinden.

Schon auf unserem Tisch?

Ja. Gentechnik in vitamin-b12-reichen Lebensmitteln ist schon auf unserem Tisch. Wir merken es nur nicht: Die Milch, der Käse oder das Fleisch, das wir verzehren, können von Tieren stammen, denen gentechnisch veränderte Futtermittel vorgelegt wurden. Darauf muss Niemand hinweisen. Auch gentechnische Verunreinigungen brauchen, soweit sie technisch unvermeidbar oder zufällig sind, bis zu einem Anteil von 0,9% pro Zutat nicht gekennzeichnet sein.[1]

Lachs

Mit etwas über drei Mikrogramm pro 100 g ist Lachs eine gute Vitamin-B12-Quelle, die in den USA und in Kanada auch in der genmanipulierten Form auf den Teller kommen darf, aber noch nicht in Europa. Der genmanipulierte Lachs wächst schneller als nicht genmanipulierter Lachs.[2]

Käse

Ein großer Anwendungsbereich der Lebensmittel-Gentechnik ist die Herstellung von Lebensmittelhilfs- und Zusatzstoffen, Aromen, Vitaminen und Enzymen. Ein Paradebeispiel ist Chymosin, das zur Herstellung fast aller Hart- und Weichkäsesorten verwendet wird und Hauptbestandteil von Labferment ist. Das wird normalerweise aus Kälbermägen gewonnen, kann aber auch gentechnisch hergestellt werden, indem Labors die Erbinformationen von Schimmelpilzen oder Hefen so umprogrammieren, dass sie Chymosin bilden.

Am Zutatenverzeichnis ist das nicht zu erkennen – es sei, die Anbieter geben freiwillig an, dass sie mikrobielles Lab verwenden: So informieren sie Vegetarier, dass kein Lab aus den Mägen von Kälbern eingesetzt wurde. Für die Herstellung von Biokäse ist gentechnisch hergestelltes Lab grundsätzlich verboten, zum Einsatz kommen pflanzliche Labaustauschstoffe oder eigens für diesen Zweck gezüchtete Mikroorganismen (siehe mein Beitrag Vitamin B12 vom Biohof).[3]

Angereicherte Lebensmittel

Weltweit werden jedes Jahr rund 20 Millionen Tonnen Vitamin B12 hergestellt. Davon werden circa 10 Millionen Tonnen den Futtermitteln für unsere Tiere zugesetzt, die anderen 10 Millionen Tonnen verwenden Hersteller als Vitaminzusatz, zum Beispiel in Sport- und Energydrinks; Frühstückscerealien und in Nahrungsmitteln für Säuglinge.

Weil es aufwändig ist, Vitamin B12 chemisch herzustellen, setzt die Industrie auf Biotechnologie. Das heißt, Vitamin B12 wird meist mittels gentechnisch veränderter Mikroorganismen hergestellt. Weil Vitamin B12 aufgereinigt wird und frei von nachweisbaren Bestandteilen der verwendeten Mikroorganismen ist, können Hersteller von Nahrungsergänzungen und angereicherten Lebensmitteln auf die Angabe „genetisch verändert“ verzichten.[4]

Gentechnik Pro und Contra

Befürworter der Gentechnik argumentieren, dass die Produktivitätssteigerung, die mithilfe der Kombination aus konventioneller Züchtung und Gentechnik in der Tierzucht möglich ist, ein wichtiger Beitrag zur Lösung des Welthungerproblems ist.

Gegner halten dem entgegen, dass die Langzeitwirkung von freigesetzten gentechnisch veränderten Organismen auf die Umwelt und auf die Gesundheit des Menschen methodisch nicht erfassbar ist. Einmal aufgetretene Auswirkungen sind nach dieser Meinung nicht rückholbar.

Für die Gentechnik spricht, dass sich der Nährwert von Lebensmitteln durch Eingriffe ins Erbgut noch aufwerten lässt. So kann zum Beispiel die Eiweißqualität in Sojabohnen gentechnisch verbessert werden. Dem steht aber gegenüber, dass gesunde Ernährung zumindest in Industriestaaten keine Frage der Gentechnik, sondern eine Frage der richtigen Lebensmittelauswahl ist

Die vegane Ernährung liegt im Trend und immer mehr Menschen ernähren sich vegetarisch. Sie alle haben ein vermehrtes Risiko, einen Vitamin-B12-Mangel zu entwickeln und sollten den Vitalstoff supplementieren.

Natürlich bleibt mehr Geld im Portemonnaie, wenn die Vitamin-B12- Nahrungsergänzung kostengünstig ist. Die Frage ist, inwieweit die Verwendung von Gentech-Vitamin-B12 sich mit den Werten der veganen Lebensweise deckt, bei der es außer ums Tierwohl auch um den Erhalt der Umwelt geht. Und inwieweit es nicht mehr Sinn macht, auf Vitamin B12 zurückzugreifen, das statt aus dem geschlossenen Labor aus der Natur kommt, also von Pflanzen stammt.

Was können Verbraucher tun?

Letztlich kommt es darauf an, die Augen aufzuhalten und sich zu entscheiden: Will ich günstig einkaufen oder achte ich beim Vitamin B12 auf Qualität und auf Umweltaspekte?

Die Kennzeichnungsvorschriften für gentechnisch veränderte Lebensmittel, die wir in Europa haben, sind die strengsten weltweit. Aber es gibt auch Defizite. Wirklich erfahren, ob ein Lebensmittel mithilfe von Gentechnik hergestellt wurde tun wir, wenn gentechnisch veränderte Pflanzen direkt zu Lebensmitteln verarbeitet wurden. Dann steht es auf der Verpackung. Sonst nicht.

Eine Möglichkeit, an Vitamin-B12-Lebensmittel ohne Gen-Tech-Hintergrund zu kommen ist, sie vom Biohof zu kaufen. Eine andere, auf Lebensmittel zurückzugreifen, die das Siegel „Ohne Gentechnik“ des Verbandes für Lebensmittel ohne Gentechnik tragen. Und bei Nahrungsergänzungen kann beispielsweise auf Vitamin B12 aus Bio-Queckenwurzeln  zurückgegriffen werden.

 

Achtest du beim Einkaufen auf Gen-Tech-Lebensmittel?

 

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Quellen

[1] Verband für Lebensmittel ohne Gentechnik ; [2] Transgen-Datenbank, Fisch; [3] Transgen-Datenbank, Chymosin; [4] Transgen Datenbank, Vitamin B12

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Zusammenfassung
Artikelname
Vitamin B12 und die Gentechnik
Beschreibung
Gentechnik hat sich zu einer Zukunftstechnologie entwickelt, die auch die Vitamin-B12-Welt berührt: Tierische und angereicherte Lebensmittel sowie Nahrungsergänzungen. Hier erfährst du mehr über die Hintergründe, Einsatzgebiete und über die möglichen Risiken der Gentechnik.
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Dieser Beitrag wurde zuletzt geändert am Februar 10, 2021 8:30 pm