Vitamin-B12-Wiki: Die Gewebespeicher
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Hast du dich nicht auch schon gefragt? Was geschieht mit dem vielen Vitamin B12, das wir mit Fisch, Meeresfrüchten, Fleisch, Milch, Käse und Ei aufnehmen. Oder mit Nahrungsergänzungen wie Sidea? Spaziert es gleich freudestrahlend in jede der 100 Billionen Zellen unseres Körpers und wird dort verbraucht?
Der Körper hütet Vitamin B12 wie einen Schatz…
Nein. Der Körper ist sehr sparsam. Und er sorgt Notzeiten vor. Weil Vitamin B12 uns quicklebendig macht, hütet er es wie ein Drache seinen Schatz.
Das heißt: Wenn wir täglich genügend Vitamin B12 aufnehmen, speichert der Körper es auch regelmäßig. Wobei der Hauptspeicherort die Leber ist: Hier wohnen 60 % des gesamten Vitamin-B12-Körperbestands.
Ein weiterer wichtiger Speicherort für Vitamin B12 sind unsere Muskeln: Hier horten sich noch einmal 30 % des im Körper befindlichen Vitamin B12.
… und speichert es an sieben Orten
Dabei variieren die Körperspeicher mit der Menge Vitamin B12, die wir täglich aufnehmen. Das heißt, beim Erwachsenen sind sie tendenziell größer als bei Kindern und Jugendlichen.
Unsere Leber wiegt circa 1,4 – 1,8 kg und es wurde von einer Vitamin-B12-Speichergröße von 2 µg/g berichtet, also 2.800 – 3.600 Mikrogramm. Typisch ist aber eine Gesamtleberreserve von 1.500 Mikrogramm, das entspricht 1 µg/g Lebergewebe.
Der Vitamin-B12-Gesamtkörperspeicher des Menschen liegt dagegen bei 2.000 – 5.000 Mikrogramm.
Dabei befinden sich die leberfernen Vitamin-B12-Speicher an fünf Orten. In der Hirnanhangdrüse, in den Nieren, im Herzen, in der Milz und im Gehirn: es sind jeweils 20 – 30 Mikrogramm.
Wie lange wir ohne Vitamin B12 überleben
Unsere Ahnen jagten mit Pfeil und Bogen, sammelten essbare Früchte, Nüsse, Kräuter und Samen. Das kostete viel Energie und oft genug war deshalb Schmalhans Küchenmeister. Das heißt, Vitamin B12 war dann weit und breit nicht zu haben. Die recht großen Vitamin-B12-Speicher und die lange biologische Halbwertszeit des Vitalstoffs (350–400 Tage) plante unser Baumeister Natur daher als Schutz vor Zeiten schlechten Nahrungsangebotes.
Erwachsene kommen dementsprechend einige Jahre ohne Vitamin B12 aus. Oder genauer: Bei einem täglichen Bedarf von 4 Mikrogramm und einer Turnover Rate von 2 Mikrogramm verbrauchen wir pro Jahr 730 – 1.460 Mikrogramm oder 1/3 Teelöffel Vitamin B12. Bei einer angenommen kleinen Speichergröße von 2.500 Mikrogramm dauert es also 1,7 – 3,5 Jahre, bis der Körper beim Vitamin B12 nicht mal mehr weiß, woher er es stehlen soll.
Fazit
Weil wir den Vitalstoff täglich neu aufnehmen müssen, könnte man es meinen, aber der Körper verpulvert Vitamin B12 nicht. Im Gegenteil. Da Vitamin B12 unerlässlich für unsere Gesundheit ist, behandelt er es pfleglich. Und legt insgeheim an verschiedenen Orten Speicher an.
So lange wir für genügend Vitamin-B12-Nachschub sorgen, schnurrt der Körper zufrieden, überbrückt Lieferengpässe ohne zu murren und wir fühlen uns fidel. Danke es ihm und achte stets auf deinen Vitamin-B12-Status.
Hast du dir schon einmal Gedanken um die Gewebespeicher von Vitamin B12 gemacht?
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siehe auch: Vitamin-B12-Wiki: Innere Organe
Foto: canva.com
Comments (12)
Das war mir so noch gar nicht bewusst. Aber ein interessantes Thema.
Über solche Dinge habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Aber danke, dass du darauf aufmerksam machst.
Allerliebst
Mona
Liebe Mona, sehr gerne 🙂 herzlichen Gruß Bettina
Da hat sich die Natur doch was tolles einfallen lassen! Ich habe mich gerade nämlich echt schon gefragt, wie das die Menschen damals wohl gemacht haben, die noch weniger auf ihre Ernährung achten konnten. Ich glaube, die meisten waren froh, wenn sie überhaupt etwas zu essen hatten. Schön, dass man im Notfall eine längere Zeit überbrücken konnte, trotzdem sollte man seine Ernährung immer im Auge behalten!
Liebe Grüße
Jana
Liebe Jana, J, finde ich auch, die Natur ist in der Not ganz schön erfinderisch, Hut ab 🙂 lg Bettina
Ich bin wirklich überrascht was der Körper alles kann.
Durch deine Beiträge habe ich so viel dazu gelernt wie
noch nie zuvor. Das ist wirklich wahnsinn.
xoxo vanessa
ja, das finde ich auch, das sind alles Superlative, die einem begegnen, wenn man sich näher auseinander setzt, lg Bettina
Liebe Bettina,
wenn der Körper das Vitamin an verschiedenen Orten speichert, dann ist das ja eine Mammutaufgabe für den Arzt, das konkrete Vitamin-B-12-Defizit festzustellen, oder? Ich meine, braucht es bestimmte Zusatzstoffe, damit das Vitamin dann genau im Muskel ankommt, wo es fehlt? Oder führt der Körper das alleine dort hin, wo er einen Mangel hat? Ich dachte, das wäre nicht so einfach beim Thema Nahrungsmittelergänzung.
Hallo Tamara, eine gute Frage, danke 🙂 Vitamin B12 gelangt von alleine zu den Körperzellen, es braucht keine Zusatzstoffe. Der Arzt kommt schnell auf eine Diagnose, wenn er Methylmalonsäure und Homocystein misst, das sind verlässliche Marker, lg Bettina
Liebe Bettina,
der Körper ist ein wirkliches Phänomen. Toll, dass er sogar so intelligent ist, und B12 so gut hütet. Bin immer wieder fasziniert, was so in uns passiert 🙂
Alles Liebe!
Michelle
Hallo Michelle,
oh Jaa, das ist faszinierend, großartig… alles zusammen, ich finde, der Körper wirtschaftet sehr nachhaltig, vielen lieben Dank für deinen Kommentar, lg Bettina
Liebe Bettina,
habe mich auch schon oft gefragt, ob Vitamine alle gespeichert werden und wo? Toller Beitrag. Wieder etwas gelernt. Du weißt ja bin Fan von gesunder Ernährung und NEMs.
Liebe Grüße Caro
Hallo Caro, ja ich weiß 🙂 und vielen lieben Dank für deinen Kommentar, lg Bettina